Und? Was weiß ich dann von Dir, wenn ich weiß, dass man in Japan mit Stäbchen isst oder in Bayern viel Bier trinkt.

Was isst man denn so bei euch? Und was gibt es zum Frühstück? Wie heiratet ihr? Gibt es sowas wie eine traditionelle Trauung? Wie begrüßt ihr euch? Oder: weißt du, bei denen ist das so! Die XY machen das in ihren Familien so. Bei den XX küsst man sich auf die Nase. Bei den YY streitet man sich, weil das ein Zeichen von Respekt ist. Außerdem müssen die sich so verhalten, sonst werden sie enterbt. Neben Stereotypen und Klischees, gibt es „Standards“, die als typisch für diese oder jene „Kultur“ gesetzt werden, die sich manchmal jenseits von Gut und Böse bewegen. Es geht im Grunde genommen auch gar nicht darum, ob diese Standards der „Wahrheit“ entsprechen. Die Konstruktion von einem „Wir“ und „Ihr“, von den „Anderen“ wird gefüttert mit Kulturstandards und somit künstlich am Leben erhalten. Diese Erkenntnis schwächt Verhaltensmuster und Erklärungsmechanismen, die als typisch abgestempelt werden und hinterfragt „Interkulturelle Kompetenztrainings“.

In diesem Workshop erhalten die Teilnehmer*innen die  Gelegenheit Kulturstandards als kritisch zu hinterfragen. Wobei handelt es sich um Kulturstandards? Was bedeuten sie für die pädagogische Arbeit? Warum gilt Deutschland als das Land der Biertrinker und  Bratwurstesser? etc.

Basisthema 3.3 der Rassismuskritischen Migrationspädagogik in der Jugendbildungsstätte Unterfranken