“Was immer ihr mir zuschreibt.
Ich bin es nicht.
Ich bin anders und viel mehr.”

Macht es einen Unterschied ob eine weiße Frau aus der Mittelschicht für ihre Rechte kämpft oder eine schwarze Trans*Frau? Wenn Du als 25-jährige Frau im Rollstuhl sitzt und ein Kopftuch trägst machst Du mit großer Wahrscheinlichkeit andere Erfahrungen als ein 50-jähriger Bundestagsabgeordneter, der im Rollstuhl sitzt. Wenn wir verstanden haben, dass die Welt komplex ist, das Systeme komplex sind, dass Gesellschaften komplex sind, ja sogar dass scheinbar homogene Gruppen nicht homogen sondern komplex sind, dann ist es allerhöchste Zeit auch zu verstehen, dass Menschen die Mehrfachdiskriminierung erleben, aus komplexen Verstrickungen kommen. Wer Menschen verstehen will, muss sich Zeit nehmen und beobachten, wie die persönlichen Mikado-Stäbchen einzelner Individuen aufeinander fallen. Vielleicht besteht dann die Chance, aus einzelnen Mosaikteilchen ein ganzes Bild zu erkennen.

In diesem Workshop betrachten wir kritisch einzelne Differenzlinien, um zu erkennen, dass auch diese zu festen Kategorien erstarren können, wenn wir in ein „Entweder-Oder”-Denken verfallen. Die Bandbreite an Verwachsungen und „Überkreuzungen“ und all das was dazwischen ist, kann Biographien maßgeblich beeinflussen. Hierzu werden die sogenannten Differenzlinien in ihrer Vielheit betrachtet und soziale Gruppen nicht als homogene Systeme, sondern als solche die von der Vielheit der Differenzlinien markiert sind.

Basisthema 1.11 der Rassismuskritischen Migrationspädagogik in der Jugendbildungsstätte Unterfranken